Fachwissen

DERMATOLOGIN EMPFIEHLT KATZENWÄSCHE

„Ständig die Haut abduschen oder baden ist alles andere als gesundheitsfördernd“, erklärt Dr. Yael Adler.


Die Hollywoodstars Mila Kunis, Ashton Kutcher, Jake Gyllenhall oder Robert Pattinson propagieren es und machen es zum Trend: das Nicht-Waschen. Zumindest verzichten sie auf häufiges Baden oder Duschen. Dass es nicht besonders gut für die Haut ist, wenn wir sie täglich mit Seife schrubben und abwaschen, ist keine Neuigkeit. Aber stimmt es, dass die Haut sich nach einiger Zeit ohne Waschen auch selbst reinigen kann?


Die Dermatologin Dr. Yael Adler (48) erklärt, wie das funktioniert.


Drei Wochen lang nicht waschen?


Die Theorie dahinter: Es gibt gesundheitsförderliche Bakterienstämme auf der Haut, die nicht oder nur in ganz geringen Mengen vorhanden sind, die aber die Chance haben, sich zu vermehren, wenn wir die Haut in Ruhe lassen, also nicht waschen. Diese Bakterien schützen vor Ekzemen und zerfressen unangenehm riechende Substanzen auf der Haut. So reinigt sie sich selbst.



Dr. Adler: „Es ist wirklich so, dass nach drei Wochen die Gerüche verschwinden und die Haut mit einer Art Selbstreinigungsprozess. Darauf kommt es an.

Die Realität ist ja, dass keiner vor sich hin müffeln will. Deshalb ist duschen und waschen natürlich erlaubt. Aber es ist wichtig, sparsam saure, seifenfreie Waschsubstanzen zu benutzen. Es reichen nur die Krisenherde, also die schwitzigen Körperfalten.“


▶︎ Ausnahme Händewaschen (!): „Das ist sehr wichtig, wenn wir von draußen hereinkommen, nach dem Klo oder vor dem Essen, damit externe, krank machende Keime nicht an die Schleimhäute gelangen oder sich verbreiten.“


Vier Körperstellen waschen


Dr. Adler: „Pofalte, Achseln, Füße und Leiste. Das sind die Körperstellen, die sie waschen sollten, wenn sie sich unfrisch fühlen.“

Das seien die Stellen, an denen die meisten Gerüche entstünden. Für die großen Hautflächen brauche es keine Seife, betont die Dermatologin.nnt. Diese ‘guten‘ Bakterien haben nur eine Chance, wenn die Haut mindestens drei Wochen Ruhe hat.“

Das funktioniere auch schon gut, wenn man die Haut nur mit Wasser abduscht. Viele Hautprobleme seien das Resultat von zu viel und falscher Pflege. „Weniger ist also mehr.“


Darauf kommt es an

„Die Realität ist ja, dass keiner vor sich hin müffeln will. Deshalb ist duschen und waschen natürlich erlaubt. Aber es ist wichtig, sparsam saure, seifenfreie Waschsubstanzen zu benutzen.“

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Für 20 Prozent der Hauterkrankungen sind wir selbst verantwortlich, in dem wir die Haut zu wenig in Ruhe lassen und zu viel waschen. Wenn wir aufhören, uns einzuseifen, brauchen wir auch oft keine Hautcreme mehr. Für die optimale Fettpflege- und Feuchtigkeit sorgt die Haut dann selbst. Trockene und zu Spannungsgefühl neigende Haut heilt oftmals nach vier Wochen.“


Nicht nur der Darm hat ein sogenanntes Mikrobiom, also eine Vielzahl von angesiedelten, wichtigen Bakterienkulturen – bei der Haut ist es genauso. „Und das muss geschützt werden.“

▶︎ Viele Menschen haben vor allem nach dem Sport das Gefühl, sich schnell und gründlich abduschen zu müssen, aber: Auch nach schweißtreibendem Sport braucht es in der Regel keine Seife. Da Schweiß wasserlöslich ist, verschwindet er schnell von der Haut, wenn man sie nur mit Wasser abduscht.

Dr. Adler: „Schweiß verbessert zudem den Säureschutzmantel, hilft den gesunden Bakterien beim Vermehren und unterstützt die Hautfeuchtigkeit. Frischer Schweiß riecht nicht, erst, wenn ihn Stink-Bakterien zersetzen. Wer mit einer alkalischen Seife wäscht, zerstört seinen Säureschutzmantel für circa acht Stunden. Stink- und Krankmacher-Bakterein können sich so vermehren.“


Heißt: Die klassische Katzenwäsche ist das Beste für die Haut!


Quelle: von: MARTA WAYS  veröffentlicht am 14.01.2022 in BILD+ / Keine Werbung für das Produkt "Kleine Katzenwäsche".

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